Sunday, May 27, 2012

Voll Grass - noch'n Gedicht

Ich hatte mich mit der auf Zeilen verteilte Prosa zu befassen, von der Grass glaubte, dass es gesagt werde musste. Jetzt hat der noch'n Gedicht rausgehauen. Dieses Mal muss er seine Ansichten zu Griechenland an die große Glocke hängen. Unzumutbar sei es, den Griechen Sparen zuzumuten. Und Verständnis habe er für die Situation der Griechen. Und Europa solle doch bitte mit der Wiege der Demokratie etwas andächtiger umgehen.
Ja, gewiss kann man Sympathie für die Griechen haben - aber das muss sich nicht auf die Korruption in Staat und Gesellschaft erstrecken, oder doch? (Dann könnte ja auch Berlusconi liebenswert sein.) Nicht nur Demokratie ist ein griechisches Wort: Chaos und Katastrophe kommen auch aus dem Griechischen.
Und da soll dann wohl weiterhin munter Geld in das Land fließen, das man früher mit der Seele suchte, oder was?
Grass ist nun einmal gut im Anprangern und so langsam reicht's mir. Ich habe keine Lust mehr zuzuhören.
Das fing eigentlich schon damals an, als er glaubte, er müsse die Inder über ihre Kultur belehren. Und diesen Strang hat er dann weitergeführt, als er die Mohammed-Karikaturen als Ausgeburt westlicher Überheblichkeit sah. Da hatte sich der Großmeister im ausdauernd Rechthaben dann endlich in "Gottes Scheißhaufen" (so sein O-Ton) gesetzt.
Mittlerweile ist es genug - Günni halt endlich das Maul, sonst wirst du noch vollends zum Ratzinger der Multikulturellen.

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