Thursday, October 31, 2013

Simon Urban - Plan D

Ja, das ist ein fettleibiges Buch. Kein Schmöker von schlappen 200 Seiten, den man an einem Abend dahinliest, Aber es soll dann doch ein Krimi sein, ein Krimi, der der modischen Haltung nachgibt und meint als Gesellschaftsroman durchzukommen.
Die Gesellschafdt ist die DDR des Jahres 2011. Ja, Krenz hatte gegen Honecker geputscht und dann die Mauer wieder zugemacht. Eine reizvolle Ide und eine gute Gelegenheit, ein kontrafaktisches Geschichtswerk zu klittern. Urban hat dann auch einige nette Einfälle, aber insgesamt verpufft das Ganze, nicht zuletzt deshalb, weil die Schilderung dieser angeblichen DDR zu rhapsodsich geraten ist. Die netten Einfälle verdichten sich nicht zum Gegenentwurf.
Manchmal kommt ein wenig Satire auf, etwa dann wenn sich Frau Honecler als Widerstanskämpfering gegen ihren Erich sieht und laut und falsch Lieder von Wolf Biermann kräht.
Wie die Welt außerhalb der DDR aussehen soll bleibt auch weitestgehend ungeklärt.
Dann sind da seitenlange Beobachtungen und Erwägungen, die allenfalls als Schreibübungen durchgehen können und die dazu beitragen, dass der Roman so aufgebläht ist.
Insgesamt - Ansatz gut, Ausdührung - verbesserungswürdig.
Schade, ich hatte mir mehr von dem Buch versprochen.