Und es begab sich, dass Parsifal gleichzeitig in Kopenhagen und Malmö, der Stadt auf der anderen Seite des Öresunds gegeben wurde. Ich habe es nicht geschafft, die Vorstellung in Kopenhagen zu erleben. Es heißt jedoch, es sei dies ein ausgiebiger Flop gewesen. Auf der Homepage der königlichen Oper fragt man sogar, ob man die Opern nicht vor derlei Vergewaltigungen beschützen kann. Ich habe diese Aufführung nicht gesehen, kann mir also keine Meinung anmaßen.
Ich war jedoch nach Malmö gefahren. Ich hatte zuvor die Übertragung vom schwedischen P2 gehört und fand es war eine gute Aufführung. Leif Segerstam hat mit dem Malmöer Opernorchester sehr gut gearbeitet und die Feinheiten der Partitur ziseliert herausgearbeitet.
Die Inszenierung war ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die Prämisse ergab sich erst aus dem Programmheft: um 1880 hat sich eine Gruppe von Menschen mit Interesse für Wagners Werk versammelt. Sie diskutieren eingehend sein letztes Werk. Es wird so zu "Theater im Theater". Stefan Johansson versteht es als "rite de passage". Jedoch wird dieser Ansatz nicht konsequent durchgehalten. Parsifal als älterer Herr und als Kind sehen zu, wie Parsifal der Jüngling sich in Montsalvat herumtreibt. Das führt zu einigen Regie-Einfällen, aber insgesamt kommt Johansson über Einfälle nicht hinaus. Die ziemlich banale Schlussfolgerung ist: nam Ende stehen den Mitwirkenden "verschiedene Möglichkeiten" offen. (Aus diesem Grund trat Klingsor in dieser Inszenierung auch noch einmal im dritten Akt auf und gab sich ein Schattengefecht mit Titurel, so als ob es sich um Fausts Verdammung handelte.)
Thomas Mohr sang den Parsifal, angenehm wortdeutlich und kräftig. Nun ist ja Parsifal fast eine Nebenrolle in diesem Stück. Nach Noten hat wohl Gurnemanz am meisten zu tun; leider hatte Taras Shtonda oft Probleme mit seiner Stimme über den Orchestergraben hinauszukommen. AnneLouice Lögdlund in der B-Besetzung war jedoch eine vollwertige Suppleanttin - es wirkte, als ob sie ihre Rolle ohne große Anstrengungen bewältigte.
Insgesamt war die Aufführung ein großes Erlebnis - nicht zuletzt dank der großartigen Leistung Segerstams.
Ich habe die Aufführung vom 18. Mai gesehen.
Ich war jedoch nach Malmö gefahren. Ich hatte zuvor die Übertragung vom schwedischen P2 gehört und fand es war eine gute Aufführung. Leif Segerstam hat mit dem Malmöer Opernorchester sehr gut gearbeitet und die Feinheiten der Partitur ziseliert herausgearbeitet.
Die Inszenierung war ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die Prämisse ergab sich erst aus dem Programmheft: um 1880 hat sich eine Gruppe von Menschen mit Interesse für Wagners Werk versammelt. Sie diskutieren eingehend sein letztes Werk. Es wird so zu "Theater im Theater". Stefan Johansson versteht es als "rite de passage". Jedoch wird dieser Ansatz nicht konsequent durchgehalten. Parsifal als älterer Herr und als Kind sehen zu, wie Parsifal der Jüngling sich in Montsalvat herumtreibt. Das führt zu einigen Regie-Einfällen, aber insgesamt kommt Johansson über Einfälle nicht hinaus. Die ziemlich banale Schlussfolgerung ist: nam Ende stehen den Mitwirkenden "verschiedene Möglichkeiten" offen. (Aus diesem Grund trat Klingsor in dieser Inszenierung auch noch einmal im dritten Akt auf und gab sich ein Schattengefecht mit Titurel, so als ob es sich um Fausts Verdammung handelte.)
Thomas Mohr sang den Parsifal, angenehm wortdeutlich und kräftig. Nun ist ja Parsifal fast eine Nebenrolle in diesem Stück. Nach Noten hat wohl Gurnemanz am meisten zu tun; leider hatte Taras Shtonda oft Probleme mit seiner Stimme über den Orchestergraben hinauszukommen. AnneLouice Lögdlund in der B-Besetzung war jedoch eine vollwertige Suppleanttin - es wirkte, als ob sie ihre Rolle ohne große Anstrengungen bewältigte.
Insgesamt war die Aufführung ein großes Erlebnis - nicht zuletzt dank der großartigen Leistung Segerstams.
Ich habe die Aufführung vom 18. Mai gesehen.
Ceci n'est pas Parsifal ... |
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