Sunday, May 27, 2012

Herr Mozart wacht auf (Baronsky)

Eva Baronsky hatte eine hübsche Idee: Was würde passieren wenn Mozart heute lebte - oder überhaupt: wie würde jemand aus dem 18. Jahrhundert heute leben. Handys, Straßenbahnen, fließend Wasser - alles wären unbekannte Größen. Auch die Sprache hat sich verändert - und (wie ein Komponist natürlich bemerkt: die Musik). Da er nun einmal ein Genie im Improvisieren kommt er ziemlich schnell in einem Jazz-Keller unter, indessen sind für seine Klaviersonaten und Konzerte keine Interessenten aufzufinden.
Das alles ist ziemlich amüsant; es ist auch eine Freude den lebenshungrigen Mozart im 21. Jahrhundert zu sehen.
Es war vergnüglich, diesen Roman zu lesen. Natürlich kann so ein Plot immer weiter gehen, deshab muss Baronsky ihn irgend wie zu Ende bringen - und das geschieht in einem kurzen, etwas brüskem und nicht ganz befriedigenden Postludium.
Davon abgesehen war es entspannend, nach längerer Zeit wieder die Muße zur Lektüre zu haben.
Ich hatte zum ersten Mal mit diesem Roman Bekanntschaft gemacht, als er in einer Veranstaltung der Bibliothek anlässlich der Übersetzung von Jacob Jonia vorgestellt wurde. Besonders interessant wurde diese Veranstaltung, weil sie auch noch musikalisch untermalt wurde. Ja doch, Bibliotheken inspirieren mich noch immer.

Wie lebt man als Genie im 21. Jahrhundert?

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