Wednesday, August 19, 2015

Frau fährt, Mann schläft (2004, Rudolf Thome)

Das ist nun schon der dritte Film über Beziehungskrisen älterer Paare. Was ist das denn für ein Sommer? Sind jetzt sämtlicher Konstellationen durchgespielt?
Dieses Mal befinden wir uns wieder im Intellektuellen-Milieu. Hier trete Personen auf die Prof. Anton Bogenbauer oder Dr. Sue Süßmilch heißen. Sie und ihre Kinder treten in einer Talkshow als glücklichste Familie Deutschlands auf. Aber die Dinge sind im Fluß; sie beziehen alle zusammen ein neues Domizil, das nie so richtig Heim wird. Brüche werden sichtbar. Das angebliche Glück ist ein Lügengeflecht. Der Professor hat ein Verhältnis mit einer Studentin, die Mutter hält sich auch einen Liebhaber. Sohn Thomas ist gerade von seine Freundin sitzen gelassen worden.
Eines Abends finden die Eltern einen Abschiedsbrief von Thomas vor; der Tod bringt das Lügengebäude zum Einsturz. Die Mutter erleidet am Grab bei der Beerdigung einen Nervenzusammenbruch und  wird in eine Luxusklinik eingewiesen. Normalität kann sich selbstredend nicht wieder von selbst eintreffen.
Schließlich beschließt auch dieses Ehepaar eine Reise nach Igtalien, was dann schon bald als Topos anzusehen ist. Sue wirft zum Schluß ihren Ehering ins Meer und entscheidet sich für sich selbst.
Hier sind wirkliche Dialoge (anders als in 42plus) und vor allem überragende schauspielerische Leistungen von Hanneloren Elsner und Karl Kranzkowski, Wo in dem einen Film alles bedeutend tat, entfaltet sich hier das Drana eher beiläufig.
Ich habe leider den deutschen Film zu lange vernachlässigt, Das soll anders werden. Es kann durchaus sein, dass ich auf sehr viel Schund stoßen werde, aber dann und wann taucht dann doch auch mal eine Perle auf. Und der Name Thome war mir bislang überhaupt nicht geläufig.
8/10
Deshalb heißt der Film so

Sues Welt ist kurz vor dem Zusamenbruch


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