Saturday, August 1, 2015

Amour Fou (2014, Jessica Hausner)

Ich hätte gerne etwas Positives über diesen Film gesagt, es fällt mir aber überhaupt nichts ein. Ja, Kleist und Vogel begehen am Ende Selbstmord, aber gelebt haben sie vorher auch nicht. Die Marionetten in Kleists Essay sind lebendiger als die Figuren in Hausners Film.
Hausners Film ist sehr stilisiert; Tableaus nach der Art von Vermeer. In diesen Tableaus sind die Personen mach dem goldenen Schnitt aufgestellt und reden wie gedruckt und sind angestaubt und leblos. Nichts, rein gar nichts deutet auf ein Seelenleben hin, geschweige denn Emotionen. Gewiss, man hat eine Ahnung, dass Repressionen Krankheiten an der Seele auslösen können, aber wenn sich denn tatsächlich im Innern dieser Personen ein Vulkan befinden sollte, so scheint dieser schon seit langem ausgelöscht.
Gut, dieser Film fokussiert auf Vogel und ihre Beweggründe, mit Kleist (warum fällt der Name nicht in diesem Film)einen Selbstmordpakt zuu schließen. Kleists Motivation wird überhaupt nicht thematisiert, ihm ist eben auf Erden nicht zu helfen.
Schade, ein Film wie ein Coffeetable-Buch.
5/10
Weder Amour noch fou, dafür gepflegte Langteweile auf hohem Niveau

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