Friday, July 3, 2015

Auf Wiedersehen Amerika (1994, Jan Schütte)

Mosche und Genovefa leben schon mehrere Jahrzehnte in Amerika. Während er sich so einigermaßen durchschlägt, ist sie mental nie dort angekommen. Sie redet polnisch, verkehrt in polnischen Geschäften und verehrt den Pfarrer, dem sie einst den Haushalt geführt hat. Nun wollen sie auf ihre alten Tage die alte Heimat noch einmal besuchen. - Mosches Freund Isaak arbeitet als Buchhalter für ein zwielichtiges Unternehmen. Als die Polizei den Betrieb ausnimmt, schließt er sich dem Ehepaar an.
Auf dem Weg erleben sie natürlich diverse Zwischenfälle, in Berlin treffen auf Ziffer, (grandios Georges Tabori in einer Nebenrolle) und treffen schließlich in einem Polen ein, das eben das Amerika, das sie gerade hinter sich gelassen haben, als Rollenmodell auserwählt hat. Die Erwartungen an die alte Heimat Polen werden an der neuen Wirklichkeit des Landes justiert.
Isaak freundet sich mit einer Schlesierin Danzig an und nimmt sie mit in die USA, während das Mosche und Genovefa in Danzig ein neues Zuhause finden.
Der Plot ist episodisch, wie bei einem Road Movie und entwickelt sich anekdotisch. Das ist alles sehr hübsch und am¨sant gemacht. Wie begleiten halb wehmütig, halb lächelnd die Darsteller auf ihrer Odyssee und grübeln miut ihnen, wo und wie man Wurzeln schlägt und was der Begriff Heimal denn eigentlich beinhaltet.
6/10
An jedem Starnd ist ein Horizont.

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