Tuesday, July 7, 2015

Robert und Bertram (1961, Hans Deppe)

Ja, dies  ist eine Belanglosigkeit aus den Aufbaujahren der Bundesrepublik. Was sollte man auch anderes erwarten, wenn Willy Millowitsch und Vico Torriani die Hauptrollen haben. Aber auch eine Banalität sagt etwas über die Mentalitätsgeschichte aus. Was war Unterhaltung mit Breitenwirkung im Jahr 1961?
Robert ist ein Kleinbürger ohne spezifizierten Beruf, dafür aber mit einer resoluten Frau, die ihn finanziell sehr knapp hält. Robert würde aber gerne sein Einkommen auf Kneipenrunden mit seinen Kegelbrüdern gibt. Man hat in diesem Film ein liberales Verhältnis zum Alkohol. Halb betrunken aufzutreten ist keineswegs peinlich oder unakzeptabel.
Seine Frau spart jedoch für ein Eigenheim, das Objekt der Begierde aus dieser Zeit. Ach - Kinder hat dieses Paar nicht. Wie hat die Babyboom-Generation das wohl gesehen?

Robert begibt sich mit dem singenden Karikaturisten Bertram auf eine reklamefinanzierte Wandertour. Dabei kommen sie durch blühende Landschaften und romantische Städte. Hier kommen dann noch Elemente des Heimatfilms hinzu. Landschaften und Schlager strecken die dürftige Handlung auf Spielfilmlänge. Das soll Unterhaltung sein, aber die Witze sind flach und Klischees geben einander die Hand. Bemerken sollte man auch einen Italiener, der sich an alle Berockten heranmacht und belissima bionda schmachtet. Es stellt sich übrigens heraus, dass dieser Italiener Österreicher ist: Klischees sind eben auch austauschbar.
2/10
Es knutscht sich gut im Öko-Heu.

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