Thursday, July 16, 2015

Tore tanzt (2013, Kathrin Gebbe)

Und noch ein ziemlich schwer zu ertragender Film: eim Martyrium eines tief religiösen Menschen, der seinen Weg mit bestürzender Konsequenz geht.
Tore ist Mitglied bei den Jesus Freaks. Jesus ist sein bester Buddy. Er trifft Benno, der ihn in seine Familie aufnimmt, doch schon bald zeigt sich, dass Benno nicht der sorgende Familienvater, sondern auch ein vertrunkener Psychotiker.  Benno reizt der naive unerschütterliche Glaube Tores. Je mehr Tore Demütigungen und Misshandlungen erträgt, desto ausgeklügelter werden Bennos Versuche, Torezu demütigen und von seinem Glauben abzubringen.
Gebbe gab an, Dostojewski sei eine Inspiration für diesen Film gewesen. Tore ist auch Epileptiker, ebenso wie Fürst Myschkin. Es ist offenbar noch nicht gelungen, die wahre Begebenheit herauszufinden, auf der dieser Film aufbauen soll. Vielleicht ist es auch egal, ob sich so etwas in der Wirklichkeit abgespeilt hat oder nicht, denn alle Personen sind modellhaft angelegt, etwa in dem Sinn: Was würde geschehen, wenn Jesus heutzutage unter uns wandelte.
Gebbe hat einen interessanten Film abgeliefert; vielleicht nicht ein perfektes Produkt, aber doch ein gutes Gesellenstück. Warum hört man nicht mehr von ihr?
7/10

Tore wird nass gemacht - und das ist erst der Anfang

In Cannes ausgebuht zu werden ist dann auch eine Auszeichnung.

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