Osterferien - dieses Mal in Deutschland und Belgien. In Deutschland haben wir zuerst Tankas Freund Manes besucht und an dessen reichlichem Konzertverbrauch teilgenommen. Gleich am ersten Tag abends ins Konzert zu Dvoraks Stabat mater aus der Philharmonie. Und am nächsten Tag, dem Samstag also Rigoletto.
Rigoletto war meine erste Oper - es gab damals von Fabbri aus Italien eine Serie über große Komponisten. In Deutschland wurde das wohl von Bastei/Lübbe herausgegeben. Die Alben hatten LP-Format und als Beilage gab es eine 25-cm-Platte. Das war mein erster Rigoletto. Ich wurde so in den Bann der Oper gezogen. -- Ziemlich bald danach kam Aufnahme aus dem Jahr 1944 mit Rosvænge, Berger, Schlusnus und Hann unter Heger. Das hatte lange Zeit Maßstäbe gesetzt. Auch sonst habe ich diese Oper oft gehört und gesehen - und jetzt also auch in Köln.
Die Inszenierung ist von Katharina Thalbach verantwortet. Man ist ja heutzutage bereits froh, wenn die Inszenierung den Intentionen des Regisseurs nicht zu zehr im Weg steht. Glücklicherweise will Thalbach dem Stück nicht irgend eine Aktualisierung aufpfropfen. Sie begnügt sich im wesentlichen damit, das Stück nachzuerzählen, brav und ohne Biss.
Während des Vorspiels kommt Rigoletto von der Seite und bereitet sich auf einen weiteren öden Arbeitstag am Hof des lüsternen Herzogs von Mantua vor. Dessen Gelage würzt er mit einem riesigem Dildo - aber das ist dann schon beinah der einzig freche Einfall von Thalbach. Das Stück plappert bei ihr so vor sich hin, es wird nie richtig interessant (aber auch nicht langweilig) - die Oper passiert einfach vor gemalten Hintergründen. Man hört, dass die Technik an der Kölner mittlerweile so marode ist, dass man weitestgehend auf sie verzichten muss.
Und so wird denn Rigoletto zu einem Konversationsstück vor wechselnden Tableaus. Selbst am Ende des dritten Aktes als Rigoletto Rache schwört und es im Orchester brodeln sollte bleibt alles brav und beinah bieder. Ja, Rigoletto wirdt einen Stuhl um - was für ein Wutanfall!
Als Rigoletto imponierte stimmmächtig Zeljiko Lucic, den ich so denn auch live erlebt habe. Dmitry Korchak war der sexbesessene Herzog. Er hat einen schönen lyrischen Tenor, der in den Höhe jedoch an Glanz verliert. Yitian Luan verkörperte die Gilda mit Bravour und Ausdrucksfähigkeit. Es ist ein Unterschied, ob eine Sängerin lediglich die Noten absingt oder ob sie auch weiß, was sie denn eigentlich singt.
Mit Dennis Wilgenhof als Sparafucile hörten wir dann auch wenigstens mal ein Ensemblemitglied. Warum Springerstiefel für Sparafucile - ein weiteres amüsantes Detail dieser konzeptlosen Inszenierung. Nino Surguladze war die Maddalena. Ich hatte sie früher bei Radioübertragungen gehört,würde sie aber gerne öfter live erleben.
Kurzum: eine CD hätte auch gereicht.
Gesehen wurde die Vorstellung vom 31. März 2012.
Rigoletto war meine erste Oper - es gab damals von Fabbri aus Italien eine Serie über große Komponisten. In Deutschland wurde das wohl von Bastei/Lübbe herausgegeben. Die Alben hatten LP-Format und als Beilage gab es eine 25-cm-Platte. Das war mein erster Rigoletto. Ich wurde so in den Bann der Oper gezogen. -- Ziemlich bald danach kam Aufnahme aus dem Jahr 1944 mit Rosvænge, Berger, Schlusnus und Hann unter Heger. Das hatte lange Zeit Maßstäbe gesetzt. Auch sonst habe ich diese Oper oft gehört und gesehen - und jetzt also auch in Köln.
Die Inszenierung ist von Katharina Thalbach verantwortet. Man ist ja heutzutage bereits froh, wenn die Inszenierung den Intentionen des Regisseurs nicht zu zehr im Weg steht. Glücklicherweise will Thalbach dem Stück nicht irgend eine Aktualisierung aufpfropfen. Sie begnügt sich im wesentlichen damit, das Stück nachzuerzählen, brav und ohne Biss.
Während des Vorspiels kommt Rigoletto von der Seite und bereitet sich auf einen weiteren öden Arbeitstag am Hof des lüsternen Herzogs von Mantua vor. Dessen Gelage würzt er mit einem riesigem Dildo - aber das ist dann schon beinah der einzig freche Einfall von Thalbach. Das Stück plappert bei ihr so vor sich hin, es wird nie richtig interessant (aber auch nicht langweilig) - die Oper passiert einfach vor gemalten Hintergründen. Man hört, dass die Technik an der Kölner mittlerweile so marode ist, dass man weitestgehend auf sie verzichten muss.
Und so wird denn Rigoletto zu einem Konversationsstück vor wechselnden Tableaus. Selbst am Ende des dritten Aktes als Rigoletto Rache schwört und es im Orchester brodeln sollte bleibt alles brav und beinah bieder. Ja, Rigoletto wirdt einen Stuhl um - was für ein Wutanfall!
Als Rigoletto imponierte stimmmächtig Zeljiko Lucic, den ich so denn auch live erlebt habe. Dmitry Korchak war der sexbesessene Herzog. Er hat einen schönen lyrischen Tenor, der in den Höhe jedoch an Glanz verliert. Yitian Luan verkörperte die Gilda mit Bravour und Ausdrucksfähigkeit. Es ist ein Unterschied, ob eine Sängerin lediglich die Noten absingt oder ob sie auch weiß, was sie denn eigentlich singt.
Mit Dennis Wilgenhof als Sparafucile hörten wir dann auch wenigstens mal ein Ensemblemitglied. Warum Springerstiefel für Sparafucile - ein weiteres amüsantes Detail dieser konzeptlosen Inszenierung. Nino Surguladze war die Maddalena. Ich hatte sie früher bei Radioübertragungen gehört,würde sie aber gerne öfter live erleben.
Kurzum: eine CD hätte auch gereicht.
Gesehen wurde die Vorstellung vom 31. März 2012.
Party am Hof des Herzogs von Mantua |
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