Natürlich - nichts geht über das Erlebnis im Theater, auxh wenn manchmal eine konzertante Aufführung ausreichend gewesen wäre.
Gelsenkirchen hat das Theater im Revier, eine kleine Bühne zwar, aber dennoch mit Ambitionen. Wir waren dort länger als eigentlich geplant, aber selbst eine Stadt wie Gelsenkirchen hat ihre Vorzüge. Den Erzählungen nach ist der Hauptvorteil von Gelsenkirchen, dass man von dort aus schnell wo anders ist.
Dasc Vorspiel wird von der Neuen Philharmonie Westfalen unter dem Dirigenten Rasmus Baumann wunderbar differenziert gespielt. Der Vorhang geht auf und der Chor starrt ins Publikum - wir starren zurück: Voyeuristen unter sich. Die Hälfte der Bühne stellt den Salon der Violetta dar - ist das die Demi-Monde? Das Bühnenbild bleibt kärglich, funktioniert insgesamt aber ganz gut.
Alfredo klingt etwas gepresst, ohne Brillanz. Seine Stimme scheint eher für laute Rollen geeignet zu sein. Die Pressestimmen auf seiner Homepage feiern ihn auch als Tenor des Verismo. (In Parigi o cara zeigt er dann, dass er auch Zwischentöne beherrscht, wenn es denn darauf ankommt.) Alexandra Lubchansky hingegen glänzt in der Rolle der Violetta. Ein Presseausschnit im Foyer berichtet von dem Skandal in Darmstadt, wo sie als Lucia herausgeworfen wurde. Das Theater in Gelsenkirchen kann jedoch froh sein, diese Sängerin verpflichtet zu haben.
Es geht immer wieder um Geld in dieser Inszenierung von Michael Schulz - es regnet Geld. Es wird um Geld gespielt, der alte Gremont bietet Violetta Geld an, Alfredo wirft Violetta das Geld hinterher. Von Finanzkrise keine Spur, aber ein plakativer Regie-Einfall.
Im zweiten Akt war für mich die zweite Neuentdeckung dieses Abends: Günter Papendell als der alte Germont - man kann ebden nicht alles kennen und wissen, wenn man nicht in diesem Kulturraum lebt. Seine schöne, ausdrucksvolle Stimme werde ich gerne wieder hören.
Im letzten Akt verzichtet Schulz ganz auf ein Bühnenbild. Der Chor kommt nach und nach auf die Bühne und schaut Violetta beim Sterben zu, Voyeuristen eben. Wir wusste von Anfang an, dass sie vom Tode gezeichnet ist, auch wenn in dieser Inszenierung sich die Gesellschaft über das Hüsteln der Violetta lustig macht. Ergreifend war das nicht.
Eine karge Inszenierung, die dennoch in sich stimmig ist und nie penetrant wirkt. Zwei Sänger, die den Abend zum Erlebnis werden lassen.
Ich habe die Aufführung am 7. April gesehen.
Gelsenkirchen hat das Theater im Revier, eine kleine Bühne zwar, aber dennoch mit Ambitionen. Wir waren dort länger als eigentlich geplant, aber selbst eine Stadt wie Gelsenkirchen hat ihre Vorzüge. Den Erzählungen nach ist der Hauptvorteil von Gelsenkirchen, dass man von dort aus schnell wo anders ist.
Dasc Vorspiel wird von der Neuen Philharmonie Westfalen unter dem Dirigenten Rasmus Baumann wunderbar differenziert gespielt. Der Vorhang geht auf und der Chor starrt ins Publikum - wir starren zurück: Voyeuristen unter sich. Die Hälfte der Bühne stellt den Salon der Violetta dar - ist das die Demi-Monde? Das Bühnenbild bleibt kärglich, funktioniert insgesamt aber ganz gut.
Alfredo klingt etwas gepresst, ohne Brillanz. Seine Stimme scheint eher für laute Rollen geeignet zu sein. Die Pressestimmen auf seiner Homepage feiern ihn auch als Tenor des Verismo. (In Parigi o cara zeigt er dann, dass er auch Zwischentöne beherrscht, wenn es denn darauf ankommt.) Alexandra Lubchansky hingegen glänzt in der Rolle der Violetta. Ein Presseausschnit im Foyer berichtet von dem Skandal in Darmstadt, wo sie als Lucia herausgeworfen wurde. Das Theater in Gelsenkirchen kann jedoch froh sein, diese Sängerin verpflichtet zu haben.
Es geht immer wieder um Geld in dieser Inszenierung von Michael Schulz - es regnet Geld. Es wird um Geld gespielt, der alte Gremont bietet Violetta Geld an, Alfredo wirft Violetta das Geld hinterher. Von Finanzkrise keine Spur, aber ein plakativer Regie-Einfall.
Im zweiten Akt war für mich die zweite Neuentdeckung dieses Abends: Günter Papendell als der alte Germont - man kann ebden nicht alles kennen und wissen, wenn man nicht in diesem Kulturraum lebt. Seine schöne, ausdrucksvolle Stimme werde ich gerne wieder hören.
Im letzten Akt verzichtet Schulz ganz auf ein Bühnenbild. Der Chor kommt nach und nach auf die Bühne und schaut Violetta beim Sterben zu, Voyeuristen eben. Wir wusste von Anfang an, dass sie vom Tode gezeichnet ist, auch wenn in dieser Inszenierung sich die Gesellschaft über das Hüsteln der Violetta lustig macht. Ergreifend war das nicht.
Eine karge Inszenierung, die dennoch in sich stimmig ist und nie penetrant wirkt. Zwei Sänger, die den Abend zum Erlebnis werden lassen.
Ich habe die Aufführung am 7. April gesehen.
Gastone findet sich im Abendkleid der Violetta anziehend |
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